Nach der dunklen Jahreszeit sehnt sich nicht nur unser Gemüt nach Sonnenschein, auch unserem Körper tut ein wenig grüne Lichtnahrung sehr gut, denn alles was grün und blättrig ist schmeckt bitter, entgiftet und regt den Stoffwechsel an.
Die Brennnessel zählt zu den Wildkräutern mit dem höchsten Chlorophyll-Gehalt, man könnte auch sagen sie ist eine Art „verwandeltes Licht“. Der grüne Pflanzenfarbstoff Chlorophyll gleicht sehr unserem körpereigenen roten Blutfarbstoff, dem Hämoglobin. Beide Stoffe sind fast identisch aufgebaut, während das Hämoglobin eisenhaltig ist uns unserem Blut die Rote Farbe gibt enthält das Chlorophyll Magnesium und macht die Pflanzen grün. Deshalb haben alle grünen pflanzlichen Lebensmittel auch einen positiven Effekt auf die Qualität und Reinheit des Blutes.
Ayurvedische Eigenschaften
Wie die meisten Wildkräuter wird auch die Brennnessel der Geschmacksrichtung „bitter“ und „zusammenziehend“ zugeorndet, was den Elementen Luft und Äther entspricht. Diese zwei Geschmacksrichtungen helfen Pitta und vor allem Kapha auszubalancieren. Sie ist eine Pflanze die uns innere Stärke und Kraft gibt. Ausserdem vermindern bittere Pflanzen das Verlangen nach Süssem.
Die Brennnessel als Heilmittel
Der Begriff „Blutreinigung“ ist wohl bei keiner anderen Pflanze so treffend wie bei der Brennnessel. Sie wirkt am stärksten im „rakta“/Blut, löst Schlacken, unterstützt die Lymphen und wirkt entwässernd auf Nieren und Ausscheidungsorgane.
Die Brennnessel wirkt sehr anregend auf unseren Stoffwechsel, sie stärkt das Immunsystem und hilft bei chronischer Müdigkeit und Leistungsschwäche. Ausserdem wird sie auch bei entzündlichen Darmerkrankungen sowie bei Beschwerden im Bewegungsapparat, Gicht, Rheuma und Gelenkentzündungen empfhohlen. Bei stillenden Müttern regt sie die Milchbildung an und bei Männern die Samenproduktion.
Je nach Wuchsart ist der Eisengehalt der Brennnessel ca. 6 Mal so hoch wie der von Spinat und sie enthält viele wertvolle Mineralstoffe wie z.B. Calcium und Magnesium. Auch wegen ihres hohen Eiweiss-Gehalts ist die Brennnessel eine beliebte Zutat für Salat, Suppen oder Frühlingsgemüse. Die Brennnessel enthält ca. 7 Mal mehr Vitamin C als eine Orange.
Eine interessanter Aspekt ist auch zu beobachten welchem Tierkreiszeichen eine Pflanze zugeordnet ist. Viele Frühjahrspflanzen wirken mit ihrer Widderkraft sehr durchringend, über die Brennnessel wird z.B. gesagt sie stärkt die Willenskraft, fördert unsere Energie und hilft uns auch mal „Nein“ sagen zu können. Die aggressive Kraft der Brennnessel vermag erstarrte Strukturen in Körper und Geist aufzulösen.
Praktische Tipps:
Für unsere Suppe verwendet man die jungen Blätter der oberen Pflanzenteile bis ca. zur dritten Reihe sowie die Triebe der Brennnessel. Für die „Ernte“ empfehle ich dir Gartenhandschuhe und wenn du sie in der Küche noch vor dem Schneiden mit heissem Wasser überbrühst dann sind sie auch sicher nicht mehr „gefährlich“. Alle Frühlingskräuter brauchen im Allgemeinen nur eine kurze Kochzeit, hingegen bringt uns der Herbst mehr Wurzeln und Beeren die nach einer längeren Garzeit fragen.
Im Herbst kann man die Brennnessel-Samen sammeln und diese bei Zeiten von grössem Stress oder nach einer Krankheit zur Stärkung der körpereigenen Abwehrkraft einnehmen. Diese Samen könntest du auch zum Haselnuss-Topping hinzufügen, sie haben einen leicht nussigen Geschmack.
Bei der Verwendung von Wildkräutern sollte man beachten dass diese oft Giftstoffe in unserem Körper freisetzen, deshalb empfehle ich einen achtsamen Umgang und ein vorsichtiges Herantasten. Je nach Konstitution eines Menschen können bereits kleine Mengen eine körperliche Veränderung hervorrufen.
Zum Haselnuss-Topping:
Die Inspiration zu dieser leckeren Gewürzmischung habe ich aus dem Buch „Jerusalem, Das Kochbuch“ von Ottolenghi, Tamimi. Die aus Ägypten stammende Gewürzmischung namens „Dukkah“ habe ich leicht angepasst und etwas milder gewürzt. Die leckere Nuss-Gewürzmischung passt auch sehr gut zu Blattsalaten, auf einen Hummus-Aufstrich oder zu Reisgerichten.
Hier finde ich den nussigen Geschmack sehr gut zu den herben Brennnesseln passen.
Also dann, gutes Gelingen! Deine Suppe wartet darauf gepflückt zu werden….
Wer mehr über die Heilkraft der Brennnessel lesen möchte dem empfehle ich folgende Bücher:
„Ayurveda mit heimischen Pflanzen“, Andrea Küthe Albrecht, Kerstin Rosenberg, Kalyani Nagersheth
„Heilpflanzen im Ayurveda“, Hans Heinrich Rhyner, Birgit Frohn
So eine tolle Mischung, das Rezept klingt herrlich. ! Rezept und Zusatz Information find ich sehr schön und ansprechend. Danke dafür Daniela !!!
Danke dir – freut mich wenn’s gefällt!