«…und wie auch immer er gegessen wird, macht er den Menschen fröhlich und vermittelt angenehme Wärme und guten Schweiss, und er verursacht gute Verdauung…» Die Rede ist vom Fenchel und die Worte stammen aus einem Buch über die Klosterküche nach Hildegard von Bingen (“Hildegard von Bingen, Einfach leben”, B. Pregenzer, B. Schmidle). Der Fenchel wird dort, in jeder Form, als Universalheilmittel angepriesen.
Fenchel ist ein sehr vielseitiges Gemüse, im Geschmack und Geruch erinnert er an Anis. Das Fenchelgemüse hat einen hohen Wassergehalt und ist wegen seiner befeuchtenden Wirkung besonders im Sommer sehr beliebt.
Auch in der Ayurveda-Lehre nimmt der Fenchel wegen seiner besänftigenden Wirkung eine ganz besondere Stellung ein.
Mit seiner leicht süssen Note wirkt der Fenchel sowohl auf das Pitta- wie auch auf Vata-Dosha ausgleichend. Die Fenchelsamen stärken Agni ohne Pitta zu verschlimmern und helfen bei Verdauungsstörungen, Kraftlosigkeit und Melancholie. Fenchel reinigt den Magen und sorgt für gute Ausdünstungen und für guten Körpergeruch, weil er Ama verbrennen lässt und die Toxin-Ausscheidung fördert. Schlechter Körpergeruch ist nämlich eines der Anzeichen von Ama/Unverdautem im Körper.
Der Duft von Fenchel beruhigt die Nerven und wirkt aufmerksamkeitsfördernd auf den Geist. Auch in der Frauenheilkunde ist Fenchel sehr beliebt denn er fördert die Menstruation und bei stillenden Müttern die Milchbildung, er reguliert den Vata-Fluss.
Sehr beliebt ist auch die Einnahme von Fenchelsamen nach der Mahlzeit z.B. einen Löffel geröstete Fenchelsamen. Mukshwa – ist z.B. eine Art Gewürzmischung, die ich sehr gerne mit auf Reisen nehme. Die Einnahme nach dem Essen regt die Verdauung an und wirkt erfrischend.
Komm gut durch den Sommer & ich wünsche dir viel Freude mit dem Fenchel-Rezept!
Daniela
PS: Das Rezept erschien in der Sommerausgabe vom Ayurveda Journal (03/2020).