Wenn die Tage wieder kürzer werden und die Aussentemperaturen langsam sinken, dann freut man sich über ein wohlig-wärmendes Gemüsegericht. Das Kartoffel-Auberginen Curry zaubert eine angenehme Wärme in den Bauch, wirkt erdend und duftet herrlich. Wenn dann noch ein fruchtig-pikantes Chutney im Kühlschrank zu finden ist, dann ist die Welt perfekt.
Doch vorab zwei Hinweise für sehr empfindliche Personen:
Die Aubergine gehört wie die Tomate zu den Nachtschattengewächsen und man sollte sie nicht täglich und auch nicht in Übermassen essen. In diesem Curry-Rezept ist ja relativ wenig Tomate verarbeitet, trotzdem an dieser Stelle ein paar Worte zu der bei uns so beliebten Frucht. Der Säuregehalt der Tomaten kann bei Pitta-Menschen oder bei geschwächten Personen die Hitze und Entzündungen im Körper verstärken.
Eine der Warnungen die ich zu Beginn meiner Ayurveda-Ausbildung zu hören bekam lautete: «Tomaten wirken erhitzend und blockieren die Srotas/Transportkanäle, deshalb besser meiden.». Anfänglich habe ich mich brav an diese Vorgabe gehalten, musste dann aber feststellen, dass es wie so oft im Leben, auf das rechte Mass der Dinge ankommt. Solch allgemeine Aussagen sollten immer hinterfragt werden: Über welchen Konstitutionstypen sprechen wir und ist die Person gesund? In welcher Menge wird es gegessen und zu welchem Zeitpunkt? Wie oft wird es gegessen und womit wird es kombiniert?
Was nun die beliebte TOMATE betrifft, so gibt es einige einfache Tricks wie man sie «verträglicher» zubereiten kann. Es hilft:
- die Verwendung von sonnengereiften und vollreifen Früchten zur Saison
- Tomaten schälen und entkernen
- langes einkochen
- Zugabe von Kurkuma und anderen Gewürzen wie z.B. Lorbeerblatt
Die AUBERGINE ist im Geschmack herb, bitter und wirkt ebenfalls leicht erwärmend. Auf Vata und Kapha wirkt sie ausgleichend und auf Pitta etwas erhöhend. Der Pitta-Typ kann dieses Curry sicher gelegentlich essen, sollten es aber eher mild würzen. Bei Auberginen gilt es stets darauf zu achten, dass sie ausreichend lange gekocht bzw. gebraten werden sodass das Fruchtfleisch auch wirklich weich und zart ist. Denn der Garprozess macht die Aubergine erst bekömmlich.
Aus der Sicht der Signaturenlehre ist sowohl die Tomate wie auch die Aubergine sehr interessant. Die Signaturenlehre ist eine Lehre der Kräuterheilkunde, danach werden Pflanzen nach ihrer äusserlichen Erscheinung bestimmten Organen zugeordnet, für die sie gut sind. Walnüsse z.B. erinnern in ihrer Form an ein Gehirn, und sind tatsächlich wichtige Nahrungsbausteine fürs Gehirn. Kidney Bohnen, wie der englische Name «Kidney» für Niere schon sagt erinnern in ihrer Erscheinungsform an Nieren. Sie können helfen Nierenleiden zu lindern.
Tomaten habe viele Kammern uns sind rot – ähnlich dem menschlichen Herz, das ebenfalls rot ist und vier Kammern hat. Wegen ihrer Herz- und Kreislauf-stärkenden Wirkung sind sie vor allem in der mediterranen Küche sehr beliebt.
Die Aubergine die auch «Eggplant» also Eierfrucht genannt wird, lässt sich in seiner Form mit einer Gebärmutter vergleichen. Tatsächlich steigert sie die Durchblutung der Gebärmutter und kann auch bei Menstruationsleiden helfen.
Ich staune immer wieder über diese bildliche Logik, die sich hinter der Signaturenlehre verbirgt. Wer sich näher damit beschäftigt wird noch auf zahlreiche verblüffende Vergleiche stossen.
Nun wünsche ich viel Freude in der Küche, vielleicht ja mit dem Kartoffel-Auberginen-Curry.
Von Herzen,
Daniela