Die Ayurvedalehre verbirgt einen riesigen Schatz an Rezepten und Geheimnissen die zur Verjüngung und Revitalisierung unseres Körpers und Geistes bis ins hohe Alter beitragen. So wie ein dreckiger Schwamm keine neue Farbe aufnehmen kann, benötigt auch unser Körper regelmässig eine innere Reinigung um danach wieder nährstoffreiche Lebensmittel aufzunehmen und den Stoffwechselprozess anzuregen. Denn eine gut funktionierende und vollständige Verdauung ist im Ayurveda die Grundlage der Gesundheit. Dabei nimmt das Entgiften oder Fasten (damit ist im Ayurveda kein Komplettverzicht gemeint) eine besondere Stellung ein.
Passend zu meiner Ayurveda Rezeptserie im Stil der NZZ am Sonntag (11. Januar 2015) möchte ich euch einige weiterführende Tipps für eine gesunde und erfolgreiche Detox-Kur geben.
Eine Schonkostkur wirkt ausgleichend auf unseren Organismus, stärkt die Verdauungskraft (Agni), reinigt die Transportkanäle (Srotas) und sorgt für einen optimalen Gewebsaufbau. Jährliches Entschlacken ist nicht nur gut zur Gewichtsreduktion, es führt zu geistiger Klarheit und Vitalität und stärkt das Immunsystem.
Der geeignete Zeitpunkt ?
Aus ayurvedischer Sicht ist der Frühling die ideale Jahreszeit für eine entschlackende Reinigungskur. Während der kalten Wintermonate sammeln wir viele Schlacken und Fettdepots an. Unser Körper ist von Natur aus darauf programmiert um sich gegen die strenge Kälte des Winters zu schützen und (Fett-)Vorräte anzulegen, daraus resultiert am Ende des Winters ein Kapha-Überschuss (Kapha ist das Prinzip der Stabilität, mehr dazu unter Ayurveda Basics). Mit dem Einbruch der wärmeren Temperaturen ist unser Organismus dann auch wieder bereit um die angesammelten Lasten des Winters abzugeben. (Achtung: die ayurvedische Frühlingssaison beginnt bereits ab Ende Februar.)
Vielleicht ist das einer der Hauptgründe warum der Neujahrsvorsatz von einer gewichtsreduzierenden Diät im Januar manchmal fehlschlägt. Dass wir natürlich nach den üppigen Weihnachts-Festtagen unseren Appetit mit Jahresbeginn etwas eindämpfen sollten, dem will ich hier nicht entgegensprechen. Deshalb ist auch diese Serie von entschlackenden Gerichten ideal ‚getimed’ und die heute vorgestellte Mungbohnensuppe steht in der ayurvedischen Küche regelmässig auf dem Speiseplan. Wenn ihr jetzt die Rezepte ausprobiert und euch mit den neuen Zutaten und Gewürzen vertraut macht, dann habt ihr eine gute Basis für eine paar reinigende Detoxtage, idealerweise ab Ende Februar. Selbstverständlich könnt ihr aber auch gleich schon damit beginnen um z.B. einmal wöchentlich das Abendessen durch diese Suppe zu ersetzten.
Der Erfolg einer Fastenkur hängt unter anderem auch von einer optimalen zeitlichen Planung der Ernährungsumstellung ab. Jede Detox-Kur sollte aus folgenden „drei Kapiteln“ bestehen, den einführenden Abbauagen, den Schonkostttagen mit einer Mono-Diät und mindestens einer gleichen Anzahl von Aufbautagen in denen ihr euch wieder langsam an die abwechslungsreichere Kost gewöhnt.
Plant eine Diät immer in Einklang mit eurer Agenda denn während dieser Periode solltet ihr euch auch vor äusseren Reizen und anstrengenden Aktivitäten schonen. Sorgt dafür, dass ihr euch in einer möglichst entspannten Atmosphäre auf den Körper und die Innenschau konzentrieren könnt. Ruhe, Wärme und „therapeutische Langeweile“ sind angesagt, und ihr werdet sehen wie schwer es ist um sich beim Nichtstun nicht ablenken zu lassen. Körperbehandlungen und Massagen wirken auf den Stoffwechsel harmonisierend und es wäre ideale wenn ihr euch während der Kurtage z.B. mit einer ayurvedischen Ölmassage (Aghyanga) verwöhnen lässt.