Alle Naschkatzen aufgepasst, in diesem Gastbeitrag geht’s um die geliebte Süsse und wie wir diese Geschmacksrichtung möglichst vorteilhaft in unsere Ernährung einbauen. Den ayurvedischen Zucker «Sharkara», habe ich fix bei jedem Koch-Workshop dabei und ich verwende ihn auch regelmässig in meiner Küche. Sehr gerne stelle ich das Produkt nun auch allen Ayurfood-Lesern vor und ich sage DANKE an das Team der AyurVedaAG für den interessanten Beitrag über den beliebten Ayurveda-Zucker.
Zuckersüsser «Sharkara» Bedeutung, Herstellung und Anwendung des ayurvedischen Zuckers
«Süss» ist die allererste Geschmacksrichtung, die ein menschliches Wesen schmeckt. In den Wochen und Monaten nach der Geburt wird das Baby mit süsser Milch genährt, seine Gewebe werden aufgebaut, es wächst und entwickelt sich.
Geschmacksrichtungen im Ayurveda
Die aufbauende Eigenschaft von süssen Nahrungsmitteln, zu denen neben verschiedenen Zuckerarten auch Milch, Rahm, Reis, Dinkel, Fenchelgemüse, Honigmelonen, geschälte Mandeln etc. gehören, wird im Ayurveda gezielt genutzt.
«Süss» ist eine der sechs Geschmacksrichtungen, die in einer gesunden, genussvollen Ernährung vorkommen sollen. Dazu gehören neben «süss» die Geschmacksrichtungen «sauer», «salzig», «scharf», «bitter» und «herb».
Acht Zuckerarten des Ayurveda
In den traditionellen ayurvedischen Schriften werden acht verschiedene Zuckerarten und ihre Qualitäten beschrieben. Dazu gehören Süssungsmittel, die aus Datteln, Honig, Rüben, Trauben, Zuckerrohr und anderen Früchten gewonnen werden.
Das Sanskrit Wort für Zucker lautet «Sharkara» und meint damit den ayurvedischen Rohrzucker, der in den Schriften qualitativ am höchsten eingeschätzt wird. Im Ayurveda wird «Sharkara» als geschmacklich hervorragend und gut verträglich gepriesen.
Traditionelle Herstellung von «Sharkara»
«Sharkara» wird in aufwändigen Prozessen aus Zuckerrohr gewonnen. Zuckerrohr enthält, besonders in den Knoten und Wurzeln, säurebildende Bestandteile, die während des Kochvorganges ständig abgeschöpft und gereinigt werden. Zu diesem Zweck wird zudem etwas Limonensaft beigefügt. Daher hat der fertige «Sharkara» Zucker einen hohen Reinheitsgrad, ist praktisch pH-neutral und sehr bekömmlich.
Doch bis das milde, weisse, süsse Pulver verbrauchsbereit ist, benötigt es viel Aufmerksamkeit und Wetterglück.
Noch heute wird «Sharkara» in kleinen indischen Betrieben entsprechend der ayurvedischen Tradition in Handarbeit hergestellt. In grossen Kesseln wird der Zuckerrohrsaft eingekocht und anschliessend als dickflüssige Masse auf Holzroste geleert. Unter der heissen Sonne Indiens trocknen die kristallisierten Zuckerbrocken über längere Zeit. Unvorhergesehene Unwetter haben dabei schon manche Ernte innert kurzer Zeit zunichte gemacht. Da die Herstellung von echtem «Sharkara» nur zu einer bestimmten Jahreszeit stattfinden kann, ist seine Lieferfähigkeit nicht immer gewährleistet.
Nach der Trocknung werden die hellen, gelblich-weissen Zuckerbrocken fein gemahlen. Beim echten ayurvedischen «Sharkara» kommen keine der sonst üblichen Bleichmittel wie Schwefelsäure etc. zum Einsatz. «Sharkara» ist ein einzigartiges und überaus kostbares Naturprodukt. Zudem ist er ein Nahrungsmittel mit einem sehr hohen Lichtanteil, der Vitalität und Ojas schenkt.
Shakara in der Küche
Die ayurvedische Naturheilkunde beschreibt «Sharkara» als «kühlend und schwer». Er besänftigt und harmonisiert das Vata und das Pitta Dosha. In kleinen Mengen dürfen auch Kapha Typen «Sharkara» geniessen.
Der ayurvedische Zucker ist nicht nur beim Kochen und Backen begehrt, sondern auch als wichtiger Bestandteil traditioneller Rezepturen.
Gesundheitsbewusste Menschen verwenden «Sharkara» als Alternative für Kristallzucker, da er fast geschmacksneutral ist und über eine feine, abgerundete Süsse und eine gute Löslichkeit verfügt. Ideal für Desserts, Cremes, Kuchen, Gebäck, Konfitüre, Lassi, Tee und vieles mehr.